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Büsi und Hunde in Gefahr: Ständerätin will Rattengift verbannen

Immer wieder sterben Haustiere wie Hunde oder Katzen an Giftködern aus Rodentiziden. Die grüne Ständerätin Céline Vara fordert, das Gift zu ersetzen – Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider hingegen sieht keine Alternative. Tierschutz-Organisationen sind besorgt.

Artikel erschienen in 20minuten.ch. Text: Melissa Greiter


Der entspannte Spaziergang mit dem Hund kann schnell zum Albtraum werden: Ein Moment der Unachtsamkeit genügt und der geliebte Vierbeiner hat einen vermeintlichen Leckerbissen gefressen – der sich später als Köder mit Rattengift herausstellt. Eine solche Vergiftung kann für Haustiere tödlich enden, denn Rodentizide sind hochgiftig. Rodentiziden, auch Rattengift genannt, sind Blutgerinnungshemmer, welche zur Kontrolle schädlicher Nagetiere von Privatpersonen oder Fachleuten eingesetzt werden. Immer wieder spicken Tierquäler jedoch Leckerlis mit dem Gift, das derzeit frei zugänglich ist.

Für die Grünen-Ständerätin Céline Vara ist das ein Problem. «In den letzten Monaten gab es wiederholt Fälle, in denen Katzen und Hunde mit diesen Produkten vergiftet wurden», so Vara. In einer Interpellation forderte sie deshalb den Bundesrat dazu auf, das Produkt «ein für alle Mal» zu ersetzen und klarzustellen, welche Massnahmen er in diesem Bereich ergreifen will. Der Ständerat diskutiert in der Herbstsession im September darüber.

Das Innendepartement von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (SP) hat nun Stellung dazu genommen. «Das Gift ist momentan unumgänglich, um Nagetiere mit Krankheitserregern zu kontrollieren, solange es keine vergleichbare Alternative gibt», so die Bundesrätin. Die Verwendung des Gifts sei im Aussenbereich jedoch nur für professionelle Verwender gestattet und für Privatpersonen verboten. Letztere dürfen das Gift nur etwa im eigenen Keller benutzen, um Mäuse zu vertreiben.

Trotzdem komme es immer wieder zu absichtlichen oder unabsichtlichen Vergiftungen, die laut dem Schweizer Tierschutz STS mit «sehr viel Leid und Schmerz» für das Tier verbunden sind. «Rodentiziden stellen eine grosse Gefahr dar und sollten für Privatpersonen verboten werden», so der STS. Es sei wahrscheinlich, dass Vorfälle mit Giftködern seltener werden, wenn das Gift nicht mehr so einfach erhältlich wäre. Den Erwerb einzudämmen sei jedoch schwierig, da das Gift auch online mühelos gekauft werden könne.

Das Töten von Nagetieren mit gerinnungshemmenden Rodentiziden sei bei den Tieren mit Schmerzen und Leiden verbunden, was laut der Tierschutzverordnung verboten ist. Der Bundesrat müsse bei der Zulassung dieser Produkte aber eine Güterabwägung vornehmen. «Nur durch das verzögerte Eintreten des Todes kann verhindert werden, dass die Nager eine Verknüpfung mit dem Gift machen und den Köder meiden», so Baume-Schneider. Der Bundesrat prüft nun in einem nächsten Schritt, die Anwendung gerinnungs­hemmender Rodentizide für Private weiter einzuschränken. Laut Vara wird der Verein «SOS Chats» am 3. September eine Petition zu diesem Thema bei der Bundeskanzlei einreichen. Die Neuenburgerin überlegt sich auch, einen zusätzlichen Vorstoss zur Thematik einzureichen.

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